wiebke down under

28.12.06

Das wars.

Mittlerweile bin ich seit fast einer Woche wieder in Berlin und es ist erschreckend wie normal sich sofort alles wieder anfühlt. Als sei man nie fort gewesen. Hat aber auch etwas Beruhigendes. Es macht jedenfalls viel mehr Spass, sich in der Welt herumzutreiben, wenn man weiss, wo man zu Hause ist. Auf ein aufregendes, glückliches und spannendes 2007 - in Berlin.

Phu Quoc - Endstation.


Bevor wir auf unserer kleinen Trauminsel Phu Quoc ankamen, hatten wir eine ziemlich rauhe Fährfahrt inklusiver höllenlauter chinesischer Opernbeschallung zu überstehen. Naja, nichts ist umsonst. Dafür haben wir dann auch gleich jemanden gefunden, der uns zu den Bungalows gefahren hat, die Sille uns empfohlen hatte. Und so haben wir die nächsten fünf Tage auf unserer Veranda direkt am Strand oder in der Hängematte verbracht. Wir sind jeden Morgen im gleichen Restaurant frühstücken gegangen und jeden Abend die 100m am Strand entlang in das gleiche Restaurant zum Abendessen. Wir haben permanent die gleichen Leute getroffen und sind nur noch barfuss gelaufen und im herrlich warmen Wasser schwimmen gewesen. Mehr konnte man da aber auch nicht machen. Nachdem unsere Schnorcheltour wegen zu starken Windes ja ein totaler Reinfall war, haben wir auch nicht mehr gemacht. Es war wirklich hart, diesen herrlichen Ort zu verlassen.

Mekong Delta

Saigon war Ausgangspunkt unserer Tour durch das Mekong Delta. Zuerst ging es per Bus nach My Thon. Dort haben wir dann eine mehrstündige Bootstour auf dem Mekong gemacht, die auch um mehrere Inseln ging. Der Mekong ist teilweise bis zu 2km breit. Das ist schon ziemlich beeindruckend.

Am Nachmittag fuhren wir per Bus weiter nach Can Tho. Dort sind wir dann am nächsten morgen ziemlich früh auf die Floating Markets geschippert. Ist schon faszinierend zu sehen, wie so das Leben auf dem Fluss stattfindet. Die Bauern bringen morgens ihre Ernte zu den Zwischenhändlern auf den grossen Dschunken und später am Tag kommen die Kunden auf ihren Longtail-Booten, um ware einzukaufen.
Allerdings finde ich die Vorstellung mein ganzes Leben auf einer Dschunke auf dem Mekong zu verbringen dann doch eher deprimierend. Die Kinder wachsen ebenfalls auf den Booten auf und kommen teilweise kaum zur Schule, weil die Wasserwege teilweise sehr gefährlich sind. Ausserdem zahlt man in Vietnam Schulgeld, was die meisten Familien auf dem Mekong auch nicht haben. Der Grossteil der vietnamesischen Bevölkerung ist so arm, dass sie keine Steuern zahlen müssen. Daher kann der Staat aber auch keine Schulen finanzieren. Mittlerweile ist Vietnam der zweitgrösste Exporteuer von Reis und Kaffee auf der Welt. Hoffentlich wird dies das Land ein wenig nach vorne bringen.












Von dort aus ging es dann weiter per Minibus nach Rach Gia, der Fährhafen auf dem Weg nach Phu Quoc.

23.12.06

Saigon

















Von Mui Ne aus sind wir weiter nach Saigon - angeblich das Paris des Ostens. Aber die sozialistische Gegenwart hat die meisten kolonialen Spuren längst ausgeräumt.






Es ist eine quirlige Stadt mit 8 Mio. Einwohnern und 3 Mio. Mopeds, die allgegenwäertig sind. Es dauert auch seine Zeit in Vietnam zu Fuss eine Strasse zu überqueren. Wie gesagt man geht in Vietnam einfach nicht zu Fuss. Trotz allem ist Saigon eine schönere Stadt als zum Beispiel Bangkok. Das Gewühl und die riesigen Markthallen, das Leben auf der Strasse und die vielen kleinen Strassenstände mit Essen sind allerdings sehr ähnlich.

Mui Ne




Da Zentralvietnam im Dezember Regenzeit hat, sind wir gleich mit dem Nachtzug nach Mui Ne durchgezuckelt. Auch wenn die Züge recht spartanisch sind - sie sind alle Mal besser jeder Bus. Wir kamen jedenfalls erstaunlich ausgeschlafen und entspannt in Mui Ne an. Wobei Mui Ne ausser dem Strand und Resort neben Resort auch echt nicht viel zu bieten hat.











Nach einem langen und unerfreulich langweiligen Ausflug in den Ort haben wir dann auch nicht viel gemacht, ausser den Fischern bei der Arbeit zuzusehen und einen unglaublich leckeren Fruchtshake nach dem anderen zu trinken.

Und dann gibt es da noch Sanddünen - und die waren wirklich toll - eine richtige Minisahara.

Good morning Vietnam - Hoi An


Am 04.12. ging es dann weiter nach Ho Chi Minh City, wo ich mir allerdings gleich einen Anschluss Flug Richtung Hoi An gekauft habe, wo ich mich mit Dorit getroffen hab. Das war auch ganz gut, so bin ich nämlich unwissender Weise vor Taifun Durian davon geflogen, der am 04.12. abends in Saigon eintraf.







In Hoi An hat es dann dank Taifun Durian auch erst einmal zwei Tage lang geschüttet. Danach sind wir dann bei Sonnenschein zwei Tage lang durchs Wasser gewatet. Das hat uns natürlich trotzdem nicht vom Shoppen abgehalten. In Hoi An gibt es mehr Schneider als Döner Kebabs in Berlin. Demenstprechend füllten sich dann auch die Rucksäcke.






Ausserdem kann man in Hoi An einfach super im Cafe sitzen und den Leuten zu gucken. Und sehr lecker essen gehen. Cao Lau war meine Lieblingsspazialität - Nudelsuppe mit Schweinefleisch und frischen Kräutern und Zimt.

Etwas nervtötend waren allerdings Heerscharen Vietnamesen, die einem permanent eine Motorrollerfahrt andrehen wollten. In Vietnam geht man nämlich nicht zu Fuss. Man fährt Motobi(ke). Da die Vietnamesen auch sonst sehr geschäftstüchtig sind, fängt man leider an, sehr abwehrend auf jegliche Ansprache zu reagieren.

Bewundert hab ich allerdings die Gemütsruhe, mit der die Vietnamesen die Flut hingenommen haben. In Hoi An werden die Strassen regelmässig im Dezember geflutet, sie sind es also gewohnt. Trotzdem hätte sich kein Deutscher so gelassen damit abgefunden.


Von Hoi An aus haben wir dann noch einen Ausflug nach My Son gemacht, zu den Tempel Stätten der Cham (die ebenfalls Angkor Wat erbaut haben). Leider ist im Krieg von den Amis fast alles zerbombt worden. War aber trotzdem sehr schön.

Singapore

Anfang Dezember bin ich für ein Wochenende zu Antje und Judd geflogen. Endlich Wärme. Und endlich wieder Gespräche mit Freunden statt das ewige Backpacker Quizz "Woher kommst Du, wohin gehst Du?" Nicht zu reden davon, in einem richtigen Zimmer zu wohnen und eine Dusche für sich allein zu haben. Sowie einen Pool. Im Hotel "Chez Antje & Judd" fehlt es einem wirklich an gar nichts. Ausserdem wurde es auch endlich mal Zeit zu sehen, wo die beiden leben.

Freitag abend waren Antje und ich am "Fluss" sehr lecker essen. Prawns in Black Pepper Sauce und Stachelrochen standen als meine Singapore Spezialitäten auf dem Progamm. Sehr, sehr lecker. Und Singapore bei Nacht ist auch sehr huebsch.



Ansonsten beeindruckt Singapore vor allem durch die massive und täglich wachsende Anzahl von Hochhäusern. Zu niedrige Hochhäuser werden abgerissen, um sie durch höhere mit kleineren Wohnungen zu ersetzen. Das Land ist so klein und gleichzeitig so wohlhabend, dass es aus allen Nähten platzt. Ist halt eher eine Stadt als ein Land. Little India und Chinatown sind die letzten Enklaven der Stadt mit zwei geschossigen Wohnbauten aus der Kolonialzeit. Ich bin gespannt, wie lange diese dem Platzpoblem wiederstehen werden.

Ausserdem war ich noch nie in einer Stadt mit sovielen Shopping Malls. Singapore besteht quasi nur aus Shopping Malls. Ehrlich. Jedes grossere Gebäude entpuppt sich als Shopping Mall. Oder als Hotel mit Shopping Mall. Oder als Bürocentrum mit Shopping Mall. Man kann in Singapore im Grunde auch nichts anderes machen als Shoppen. Und da Weihnachten auch in Asien ein Shopping Event ist, ist die Christmas Dekoration sehr üppig und kreativ.
Sonntag nachmittag sind wir dann noch durch die Little Arab Street und das Chimes gebummelt, wo ich mal wieder dankbar bin, dass man in einem Rucksack nicht alles mitnehmen kann. Sonst hätte ich jetzt eine neue Kommode und ein paar neue Lampen.

Sonntag abend haben wir dann auf Sentosa ausklingen, eine kleine Insel, quasi der Hausstrand von Singpore. Das km8 ist als Strandbar sehr zu empfehlen.

12.12.06

Postponed

Hallo zusammen - hab mich lange nicht gemeldet, aber das liegt an den eher unzuverlaessigen Internet Leitungen hier in Vietnam. Die Taifune der letzten Zeit haben ihre Spuren hinterlassen. Dorit und mir geht es aber gut.

Nur stuerzen die Computer hier gerne immer mittendrin ab und an Bilder hochladen ist gar nicht zu denken. Darum gibt's die News und Fotos aus Singapore und Vietnam leider erst zu Weihnachten. Es gab aber viel zu sehen - Hoi An knietief unter Wasser, Fischerboote am Strand von Mui Ne, Moped Armadas in Saigon und morgen durchqueren wir mit Boot und Bus das Mekong Delta, um uns danach auf Phu Quoc am Strand auf die faule Haut zu legen und noch mal Sonne zu tanken. Trinkt einen Gluehwein fuer uns mit.